
Einsatz von Laken und Positionierung auf Antidekubitusmatratzen
Dürfen auf Antidekubitusmatratzen Bettlaken und Inkontinenzunterlagen verwendet werden?
Dieses Thema führt immer noch zur Verwirrung. Viele Pflegefachkräfte berichten, dass unterschiedliche Aussagen von Führungskräften, Prüfern und Dozenten von Pflegeschulen zu diesem Thema geäußert werden. Daher habe ich mich mit Fachliteratur, Bedienungsanleitungen von verschieden Matratzensystemen beschäftigt. Zusätzlich habe ich bei einem Experten der Fachgesellschaft Initiative chronische Wunden e.V. bezüglich des Themas nachgefragt.
Einsatz von Laken und Schutzauflagen
Es gibt keine wissenschaftlichen Studien, die einen negativen Einfluss durch dünne Bettlaken oder Unterlagen belegen. Man soll dünne Spannbettlaken mit Stretchanteil nutzen. Normale Laken sind nicht optimal, da sie falsch eingeschlagen werden und somit eine zu hohe Spannung erzeugen, verrutschen oder auch Falten werfen würden, wodurch wiederum neue Druckstellen entstehen können.
Einer pflegebedürftigen Person, die ohne Laken oder Schutzauflage direkt auf einer Antidekubitusmatratze (Kunststoffbezug) liegt, fehlt jeglicher Komfort. Das Schwitzen wird gefördert und das Mikroklima verschlechtert sich. Der Expertenstandard “ Dekubitusprophylaxe in der Pflege“ des DNQP legt ausdrücklich seinen Fokus auch auf die Berücksichtigung begleitender Therapieziele. Diese sind Liegekomfort, Mikroklima, Hygiene und Körperwahrnehmung. Wenn Laken oder Schutzauflagen bei der Verwendung von Antidekubitusmatratzen nicht genutzt werden, können die Therapieziele nicht erfüllt werden und somit auch nicht die Vorgaben des Expertenstandards.
Viele Hersteller von Matratzensystemen weisen auf die Nutzung von dünnen Laken oder Unterlagen in ihrer Gebrauchsanweisung ausdrücklich hin. Es gibt kaum Systeme, auf denen der Einsatz von Bettlaken/Unterlagen nicht angemessen ist. Um jedes Hilfsmittel adäquat nutzen zu können, ist es in jedem Fall notwendig im Vorfeld die Gebrauchsanweisung zu lesen.
M. Motzkus empfiehlt den Einsatz von dünnen Spannbettlaken. Die Spannbettlaken und Schutzauflagen sollten folgende Attribute erfüllen:
- dünn, elastisch, faltenfrei und atmungsaktiv
- so wenig Material wie möglich zwischen Matratze und pflegebedürftiger Person
Positionierung von pflegebedürftigen Personen auf Antidekubitusmatratzen?
Laut Fachliteratur ersetzten Antidekubitusmatratzen nicht die kontinuierliche Positionierung, jedoch können die Intervalle der Positionierung minimiert werden. Der Pflegebedürftige soll auch weiterhin positioniert werden, wenn er auf einer Antidekubitusmatratze liegt. Bei fehlender Körperspannung und Kraft der pflegebedürftigen Person, wird diese durch den Einsatz von Hilfsmitteln zur Positionierung unterstützt. Hierbei gilt: Wenig Hilfsmittel zwischen Person und Matratze.
Quellen:
K. Protz, Moderne Wundversorgung, 10.Auflage, S. 124, (2022).
M. Motzkus, Experte der Initative chronische Wunden e.V., Aussagen per E-Mail erhalten (2025).
Carenetic GmbH, Einsatz von Laken oder Unterlagen auf Anti-Dekubitus-Matratzen. https://www.carenetic.de/einsatz-von-laken-oder-unterlagen-auf-antidekubitus-matratzen/. Zuletzt abgerufen am 12.08.2025. (2022)
DNQP, Dekubitusprophylaxe in der Pflege (2017)