Die Vakuumtherapie (Vac-Therapie) - kurz erklärt
Vorgehensweise und Technik:
Für eine Vac-Therapie in der Wundversorgung verwendet man einen großporigen Wundschwamm, der die Wunde zunächst abdeckt. Auf den Wundschwamm wird ein Drainagesystem gelegt und zusammen wird dies luftdicht mit einer Folie verschlossen. Im Wundgebiet entsteht so ein leichter Unterdruck. Das Absaugen des Wundsekrets erfolgt entweder permanent oder in Intervallen und die Intensität des Druckes ist regulierbar. Die Vac-Therapie sollte nur durch speziell ausgebildetes Personal durchgeführt werden.
Mögliche Indikationen:
Man kann die Vakuumtherapie (Vac-Therapie) bei allen chronischen Wunden anwenden. Weiterhin auch einsetzbar bei Wundheilungsstörungen, akute Wunden, Vorbereitung von Hauttransplantationen, Fixierung von Hauttransplantaten, temporärer Wundverschluss nach Tumorentfernung
Wann sollte die Vac-Therapie nicht angewendet werden?
Bei nekrotischen und verschorften Wunden, – einer unbehandelten Knochenmarkentzündung (Osteomyelitis), – nicht explorierten Fisteln und malignen Tumoren im Wundbereich, -freiliegenden Blutgefäßen, Nerven, Organen
Vorsicht ist geboten bei:
Patienten unter Antikoagulation oder – mit Koagulopathie, hier können lebensbedrohliche Blutungen ausgelöst werden, weiterhin Vorsicht auch bei bei Säuglingen, Neugeborenen und Kindern
Die Wirksamkeit (Evidenz) der Vac-Therapie
Unsicher ist, ob eine Vac-Therapie die Wahrscheinlichkeit von Wundinfektionen senken kann. Bei Tierbissen, Schussverletzungen und offenen Frakturen zeigt die Vac-Therapie laut Studienlage im Moment keine Vorteile gegenüber einer Standardtherapie. Zur genauen Bewertung der Nutzen und Risiken der Vac-Therapie werden bisher noch weitere Studien notwendig sein. Dies betrifft besonders die Wirkung bei sekundär heilenden Operationswunden, – diabetische Fußwunden, – Beingeschwüren und der Behandlung von Verbrennungen zweiten Grades
Quellen: Vakuumtherapie – DocCheck Flexikon; letzter Zugriff am 5.10.23