Ziele, Anforderungen und Begriffe aus dem Expertenstandard „Erhaltung und Förderung der Hautintegrität“
Was ist das Ziel/Zielgruppe des Expertenstandards?
Menschen mit pflegerischem Unterstützungsbedarf und einem hautbezogenen Problem oder Risiko erhalten pflegerische Interventionen, die die Hautintegrität erhalten und fördern.
Wer sind die Anwender dieses Expertenstandards?
Pflegefachkräfte, die Menschen mit einem hautbezogenen Risiko (in stationären Einrichtungen, Krankenhäusern, Häuslichkeit, etc.) betreuen. Koordination und Steuerung von Maßnahmen sind hier die Aufgaben der Pflegefachkräfte. (DNQP, Expertenstandard „Erhaltung und Förderung der Hautintegrität).
Was bedeutet Hautintegrität?
Hautintegrität ist die Kombination aus einer intakten Hautstruktur und einer Funktionsfähigkeit, die hoch genug ist, sie zu erhalten.
Unter welchen Hautveränderungen leiden beispielsweise Bewohner einer stationären Pflegeeinrichtung?
Häufige auftretende Hautprobleme stellen Hauttrockenheit, Intertrigo, IAD (Inkontinenz Assoziierte Dermatitis), Skin Tears (z. B. Ablederungswunden) und Dekubitalulcera dar.
Welche Anforderungen werden an die Hautpflege gestellt?
Empfohlen werden z.B. glycerin- und paraffinhaltige Produkte, um die Wundumgebung zu pflegen. Außerdem kann auch mit Aromaölen (Vorsicht bei Allergien) gearbeitet werden. Natürlich sollten Pflegeprodukte nicht in Wunden gegeben werden.
Welche Anforderungen an die Pflege ergeben aus den Struktur-, Prozess- und Ergebnisebenen des Expertenstandards?
Die Pflegefachkräfte übernehmen die Planung und Koordination der Maßnahmen mit Betroffenen und Angehörigen. Die Pflegefachkräfte müssen den Hautzustand beurteilen können und dieses dokumentieren. Die Maßnahmen sollten individuell angepasst sein und pflegerelevante Hautprobleme verhindert werden. Die Einrichtung verfügt über Verfahrensregeln und einen Maßnahmenplan zur Erhaltung und Förderung der Hautintegrität. Ebenso hat sie für die Organisation von adäquaten Hautmitteln und Materialien zu sorgen. Durch Informationen, Schulungen und Beratungen der Mitarbeiter in der Pflege soll eine Steigerung der Selbstmanagementkompetenz der Betroffenen und Angehörigen erreicht werden. Damit sollen Betroffene und Angehörige im Rahmen ihrer Möglichkeiten an einer Förderung der Hautintegrität mitwirken.
Im Pflegeprozess wenden Pflegefachkräfte die abgestimmten Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der Hautintegrität an. Die Maßnahmen müssen die Bedürfnisse und Bedarfe des Betroffenen berücksichtigen. Die Wirksamkeit der Maßnahmen soll von der Pflegefachkraft regelmäßig beurteilt werden.
Die WundWissen Akademie bietet zu diesem Expertenstandard einen ICW-Rezertifizierungskurs an. Informationen zu diesem Kurs stehen Ihnen in unserem Buchungsportal zur Verfügung.
Quellen
Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP). (Juni, 2023). Expertenstandard
Erhaltung und Förderung der Hautintegrität. (1. Auflage). Osnabrück.