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Kaltplasma zur Anwendung bei chronischen Wunden

Kaltplasma zur Anwendung bei chronischen Wunden

Den Begriff Plasma haben wir alle schonmal gehört. Oft wird er direkt mit Blutplasma in Verbindung gebracht, aber bei dem Thema Kaltplasmatherapie geht es um physikalisches Kaltplasma. Plasma kennen wir aus der Natur bei Nordlichtern, Blitzen und der Sonne.

Was ist Plasma?

Plasma wird auch als der vierte Aggregatzustand bezeichnet. Wir stellen uns einen Eiswürfel vor, dieser ist sehr fest. Bei Wärme, also Zufuhr von Energie schmilzt dieser und wird zu Wasser, also flüssig. Wenn wir dieses Wasser weiter erhitzen, also noch mehr Energie zuführen entsteht Wasserdampf, und somit ist es gasförmig. Jetzt wird erneut Energie hinzugeführt und es entsteht Plasma, also ein ionisiertes- in Form von geladenen Teilchen vorliegendes – Gas.

Dieses enthält Ionen=elektrisch geladene Atome (sind Bausteine, aus denen alle festen, flüssigen und gasförmigen Stoffe bestehen) oder Moleküle (sind die kleinsten Teilchen, die die Eigenschaften des zugrundeliegenden Stoffes haben) und freie Elektronen (das sind die Elektronen, die nicht im Atom gebunden sind und sich frei bewegen können, sie können Elektrizität leiten).

Da Plasma von Natur aus heiß ist, kommt es zur Anwendung am Menschen nicht in Frage.

Aber wie bekommt man das heiße Plasma jetzt runtergekühlt?

Es wird dem Gas gerade so viel Energie zugeführt, dass zwar die winzigen Elektronen in Bewegung gebracht und somit heiß werden, die großen Ionen aber nicht. Dadurch hat das Kaltplasma eine Temperatur von unter 40° Grad Celsius, und ist für die Anwendung am Menschen einsatzbereit.  Dieses Kaltplasma kann mit Hilfe von Plasmageräten erzeugt werden.

Wie wirkt Kaltplasma bei chronischen Wunden?

Nach aktuellem Stand der Forschung wirkt es:

  • entzündungshemmend
  • antimikrobielle
  • gesunde Zellen werden nicht angegriffen
  • die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Gewebes wird verbessert
  • Zellwanderung und Zellteilung werden angeregt
  • die Durchblutung wird angeregt
  • die Wundheilung wird aktiviert

Eine Zwischenauswertung der noch laufenden (2021 und endet Ende 2024) multizentrischen Studie „Plasma On Chronic Wounds for Epidermal Regeneration“ kurz POWER zeigt, dass das Plasma die Wundheilung beschleunigt und Schmerzen und Infektionen verringern.

Wie wirkt sich die Kaltplasmatherapie auf gesunde Zellen aus?

Menschliche Zellen kommen nicht zu Schaden, da ihre DNA durch die Zellkernmembran zusätzlich geschützt wird. Außerdem gibt es zellbiologische Reparaturmechanismen, welche Schutz geben.

Fazit:

Chronische Wunden, die zusätzlich zum Goldstandard mit Kaltplasma behandelt werden, zeigen eine bessere Heilungstendenz.

Quellen

Terraplasma Medical (2024). Verfügbar unter: https://www.terraplasma-medical.com . Zuletzt zugriffen am 04.11.2024

Nessr Abu Rached, Susanne Kley, Martin Storck, Thomas Meyer, Markus Stücker (2023). Cold Plasma Therapy in Chronic Wounds—A Multicenter, Randomized Controlled Clinical Trial (Plasma on Chronic Wounds for Epidermal Regeneration Study): Preliminary Results. Department of Dermatology, Venereology and Allergology. Bochum https://www.mdpi.com/2077-0383/12/15/5121 zuletzt zugegriffen am 04.11.2024.

Deutsche Gesellschaft für Mund, Kiefer und Gesichtschirurgie (2022). S2K-Leitlinie Rationaler  therapeutischer Einsatz von kaltem physikalischen Plasma. https://www.awmf.org./leitlinien/deail/II/053-054.html zuletzt zugegriffen am 04.11.2024

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